Paglen schafft Kunstwerke, seine Fotos hängen in Galerien und Museen. Und sind gleichzeitig Beweise für das, was niemand wissen soll: Fotos von Militäranlagen, die auf keiner Karte verzeichnet sind und die er mithilfe von Objektiven für Astrofotografie aus 29 Kilometern Entfernung macht. Um sie zu schießen, erklimmt er unwirtliche Berge mitten in der Wüste oder mietet sich tagelang in hochgelegenen Hotelzimmern ein.
Paglens Kunst sind auch Fotos von Uniform-Aufnähern. In der amerikanischen Armee ist es wie in vielen anderen auch üblich, dass jede Einheit ihre Insignien auf der Schulter oder Brust trägt. Auch Geheimprojekte. Bei denen steht dann beispielsweise „Gottes Werk tun mit dem Geld anderer Leute“ auf dem Patch oder eine Abkürzung wie NOYFB – None of your fucking business. Paglen sammelt solche Aufnäher nicht nur, er hat auch gelernt, ihre Codes und Abkürzungen zu entschlüsseln.
Trevor Paglens Arbeiten sind großartig. Ich kann jedem nur seinen sehr beeindruckenden Vortrag auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (30C3) Ende letzten Jahres ans Herz legen. Die Aufzeichnung kann hier angesehen werden.