Hands on Blackphone: Ein viel zu großes Fragezeichen

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Insgesamt hinterließ die Vorführung bei uns ein ungutes Gefühl. Der Hersteller konzentriert sich zu sehr auf Marketingaussagen und suggeriert ein Schnäppchen, da die Zugaben wie die Abonnements mehr wert sind als der Verkaufspreis des Smartphones. Das Blackphone kann für einen Preis von 629 Dollar bei der Schweizer Firma vorbestellt werden und beinhaltet zahlreiche Abonnements für Zusatzsoftware, die sich auch auf regulären Android-Geräten installieren lässt. Zudem gehen wir davon aus, dass ein Teil des Verkaufspreises – der übrigens ein Nettopreis, also ohne Mehrwertsteuer ist – für ebenjene Abonnements abgeführt werden muss.

Noch dazu geht das Unternehmen mit dem Namen Phil Zimmermann hausieren. Er hat sich durch die Verschlüsselungslösung Pretty Good Privacy (PGP) einen Namen gemacht. Im Bereich der Datenverschlüsselung ist er eine Größe. Doch eigentlich ist er als Chef der Firma Silent Circle letztendlich nur ein Partner von Blackphone und bietet sein Angebot auch für reguläre Android- und iOS-Geräte an.

Unserer Einschätzung nach ist das Gerät außerdem kein High-End-Smartphone, wie der Hersteller es darstellt. Dafür gibt es derzeit zu viele Unklarheiten. Das Blackphone ist als Hardware derzeit eine Blackbox. Interessant ist vor allem die Bündelung der vielen kleinen Funktionen zu einem Komplettpaket mit dem Ziel besonderer Sicherheit. Wer will, kann sich bereits jetzt viele Funktionen des Blackphones selbst zusammensuchen und dann auf einem richtigen High-End-Smartphone mit Cyanogenmod installieren. Die Komplettlösung Blackphone gibt es nämlich erst frühestens ab Juni 2014.

Und Mashable schreibt ergänzend:

„There is no such device that is NSA-proof,“ said Mike Janke, co-founder and CEO of Silent Circle, in an interview with Mashable, ahead of the launch. „If you are on the terrorist wanted list or a criminal, intelligence services will get into your device… There’s no such thing as 100% secure phone.“

Und schon ist das gehypte Blackphone entzaubert.